Historie zur Bordellversicherung

Warum ist es eigentlich so schwer Versicherungsschutz für FKK-Clubs, Swingerclubs und Bordelle zu erlangen?

Das Versicherungswesen dreht sich zumeist um Zahlen. So haben bestimmte Gewerbebetriebe (z.B. Sägewerke) ein belegbares höheres Feuerrisiko wie andere Gewerbe. Dies liegt in der Natur der Dinge, da hier Holz, Holzspäne und Holzmehl in Verbindung mit Maschinen ein erhöhtes Feuerrisiko darstellen.
Aber ist das in der Bordellversicherung und FKK- bzw. Saunaclubversicherung ebenso?

Hier werden zumindest keine feuergefährlichen Güter eingelagert, zwar ist in den Amüsierbetrieben eine Vielzahl von technischen Geräten verbaut, aber auch diese stellen nicht das Feuerrisiko wie typische Produktionsmaschinen dar.
Auch liegen nach meinen Informationen den Versicherungsgesellschaften keine faktischen Zahlen vor, anhand derer Bordellen und FKK-Clubs tatsächlich ein höheres Feuerrisiko nachgewiesen werden könnte.

Zugegebenermaßen, da nur sehr wenige Versicherungsgesellschaften überhaupt eine Bordellversicherung anbieten, ist es sehr schwer, an belastbare Statistiken heranzukommen. Aber tatsächlich habe ich bisher noch keine faktisch begründbare negative Schadenquote von einer Versicherungsgesellschaft zu Gesicht bekommen.
Was ist also los mit den Versicherungsgrößen wie der Allianz, R+V, ERGO, AXA usw.? Warum wird das Risiko so sehr gemieden?

Meiner persönlichen Meinung nach, liegt der Grund viel mehr darin, das die Versicherungsunternehmen sich nicht so gerne mit dem „Gewerbe“ in Verbindung bringen lassen wollen.
Das ist bei Gesellschaften wie der ERGO-Versicherung für mich nachvollziehbar, waren doch die Mitarbeiter der Tochtergesellschaft Hamburg-Mannheimer in eine negative Berichterstattung über Bordellbesuche (Stichpunkt Lustreisen) involviert. Ich gehe auch nicht davon aus, dass man sich bei den Besuchen  um vernünftigen Versicherungsschutz für die Betriebe bemühen wollte, so ist es auch einleuchtend, wenn die ERGO sich in diesem Bereich etwas zurückhaltend verhält.

Andere Gesellschaften wie die Allianz-Versicherung, wären hiervon aber nicht betroffen, lehnen das Geschäft aber trotz allem ab, -um möglicherweise keinen Imageschaden zu erleiden?!?
Aber, eigentlich ist diese Sichtweise nicht richtig. Bordelle, Saunaclubs und FKK-Clubs sind heute keine Etablissements mehr, die im Hinterhof geführt werden, sondern wirtschaftliche Betriebe, die oft eine sehr hohe Investitionssumme in ihre Gebäude und Räumlichkeiten stecken, die teilweise hohe Steuerabgaben entrichten, viel Geld für Werbung und Sozial Media ausgeben, und nicht nur eine Plattform für die selbständigen Mitarbeiter(innen), sondern auch Arbeitgeber für Reinigungskräfte, Hausmeister, Köche usw. sind.

Aber trotzdem bleibt das langläufig als „älteste Gewerbe“ der Welt bezeichnete ErotikGewerbe anrüchig behaftet, obwohl es diesen Ruf teilweise nicht mehr verdient hat. Aber unter diesen Vorgaben, und der Tatsache das selbst eine Swingerclubversicherung nicht leicht zu finden ist, ist es nicht zu erwarten, dass in absehbarer Zukunft plötzlich alle Versicherungsgesellschaften die Bordellversicherung in Ihr Portfolio aufnehmen werden, aber ebenso werden wir nicht müde werden die Versicherungsgesellschaften vom Gegenteil zu überzeugen, um dann noch weitere Alternativen für unsere ErotikGewerbePolice anbieten zu können.

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